Wachstum

Das Wachstum der Pflanzenteile geht vom Kambium (der Gewebeschicht zwischen Borke und Splintholz) aus. Die Zellen des Kambiums sind dicht mit Plasma gefüllt und haben dünne Membranen. Sie teilen sich fortlaufend tangential und wachsen in radialer Richtung. Hierdurch werden nach beiden Seiten des Kambiums neue Zellen gebildet. Die zum Mittelpunkt des Baumes hin gebildeten Zellen werden zu Holzzellen, in entgegengesetzter Richtung entsteht Bast oder Rinde.Durch die periodische Tätigkeit des Kambiums kommen die Jahrringe, die aus Frühholz und Spätholz bestehen, zustande. Diese periodische Tätigkeit beruht auf dem natürlichen jährlichen Klimawechsel (Jahreszeitwechsel, Regen- und Trockenperioden). Im mitteleuropäischen Raum verfällt etwa Ende August das Kambium in einen, den Winter über andauernden Ruhezustand. Im Frühjahr (bereits schon Ende Februar) beginnt es wieder seine Tätigkeit mit der Bildung weiträumiger, dünnwandiger Zellen (Frühholz). Im Spätsommer nimmt die Weite der Zellen ab - es entsteht das dichtere, engräumige Spätholz. An das meist dunklere Spätholz setzt sich dann im Frühjahr wieder das hellere Frühholz an, es entstehen Grenzlinien, die Jahresringe. Das jüngere vom Kambium gebildete Holz nennt man Splintholz. Es ist der physiologisch aktive Teil des Stammes, denn es enthält die wasserleitenden Gefäße und überwiegend lebende Zellen. Die Farbe des Splintholzes ist meist fahl. Den inneren, älteren Teil des Stammes bildet das Kernholz. Es erhöht die Festigkeit des Stammes und besitzt überwiegend Zellen, die nicht mehr am Wassertransport teilhaben, sondern Speicherfunktionen wahrnehmen. Wegen der Einlagerung von Lignin, Harzen, Fetten u.a. ist das Holz dichter, schwerer und fester geworden. Bei vielen Baumarten unterscheidet sich das Kernholz vom Splintholz durch seine dunklere Farbe und (oder) den seidigen Glanz. Die Einlagerungen im Kernholz haben fäulnishemmende Eigenschaften, wodurch das Kernholz auch dauerhafter ist. Die Verkernung tritt bei den Baumarten unterschiedlich in Erscheinung.

Es wird unterschieden zwischen:

Kernholzbäumen

Sie haben einen deutlich erkennbaren Kernholzbereich, der sich in seiner Farbe und seinen Eigenschaften vom umgebenden Splintholz unterscheidet. Typische Vertreter sind: Kiefer, Lärche, Eiche, Walnuß

Splintholzbäumen

Sie besitzen keinen erkennbaren Kernholzbereich. Auch der Wassergehalt ist nahezu gleichmäßig über den gesamten Querschnitt des Holzes verteilt. Typische Vertreter sind: Birke, Erle, Berg- und Spitzahorn

Reifholzbäumen

Das Kernholz dieser Baumarten kann farblich nicht vom Splintholz unterschieden werden, jedoch ist es am seidigen Glanz und an dem deutlich geringeren Wassergehalt zu erkennen. Typische Vertreter sind: Fichte, Tanne, Linde, Birnbaum

Kernreifholzbäumen

Einige wenige Baumarten bilden sowohl Kern- und Splintholz, wie auch Reifholz. Typischer Vertreter: Ulme (Rüster)